Das sind die größten Vor- und Nachteile bei Wärmepumpen
Um das Ziel einer kohlenstofffreien Versorgung mit Wärme zu erreichen, wird der Einsatz von Wärmepumpen staatlich gefördert. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) zeigt Eigentümern auf, welche Chancen und Risiken es gibt, wenn Wärmepumpen eingebaut und betrieben werden sollen.
Vorteile von Wärmepumpen
Der größte Vorteil liegt auf der Hand. Wärmepumpen sind im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen erheblich besser in ihrer Klimabilanz. Der CO2-Ausstoß ist deutlich geringer. Darüber hinaus besitzen Wärmepumpen folgende Vorteile gegenüber alternativen Heizmethoden:
- Sie zeichnen sich durch eine hohe Lebenserwartung aus.
- Die hohe Lebenserwartung führt gleichzeitig zu einer hohen Investitionssicherheit.
- Die Betriebssicherheit ist bei Wärmepumpen besonders hoch.
- Durch die Nutzung von Primärenergie (zum Beispiel Wärme aus dem Erdreich oder der Luft) sind die Betriebskosten einer solchen Wärmeversorgung gering, da diese Energiequellen nahezu überall und kostenlos zur Verfügung stehen.
Probleme hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Installation
„Eines der größten Probleme derzeit sind die langen Vorlaufzeiten bei der Beschaffung von Wärmepumpen. Das ist auf die begrenzten Produktionskapazitäten sowie den Fachkräftemangel zurückzuführen. Damit ist der gesetzlich beschriebene Zeithorizont für eine klimafreundliche Wärmeversorgung kaum zu erreichen“, sagt Immobilienverwalter Markus Jugan, Vizepräsident des IVD. Beim Einbau und Betrieb von Wärmepumpen können weitere Herausforderungen auftreten:
- Es können Konflikte mit den gesetzlichen Auflagen zum Denkmalschutz und den Lärmemissionen entstehen.
- Die komplexen technischen Fragen bei der Installation und dem Betrieb von Wärmepumpen bedürfen oft zusätzlicher externer Beratung und Unterstützung.
- Wegen der Komplexität der Systeme ist die Wartung anspruchsvoll.
- Der Einbau verläuft nicht immer fachgerecht, sodass Installationsfehler höhere Betriebskosten verursachen können.
Wärmepumpen im Bestand
Beim Einsatz von Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden gibt es bei Immobilienverwaltern eine klare Präferenz für hybride Systeme: einem Mix aus einer Wärmepumpe und – bei tiefen Außentemperaturen – einem weiteren Heizsystem sowie der Einbindung von Solarthermie oder vor Ort erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien.
Herausforderungen bei Wärmepumpen in der Wohnungseigentümergemeinschaft
Kompliziert kann es bei Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) sind die Entscheidungen zum Einbau von Wärmepumpen und dem Umbau der Heizungsanlage manchmal konflikthaltig. Besonders dann, wenn einzelne Eigentümer damit finanziell überfordert sind. Reichen die vorhandenen Gemeinschaftsflächen für die Aufstellung der Wärmepumpe nicht aus, müssen gegebenenfalls Garten- oder Kellerflächen dafür in Anspruch genommen werden, die einzelnen Miteigentümern gehören. Dafür ist in der Regel eine notarielle Teilungserklärung oder eine hohe finanzielle Entschädigung notwendig.
In Zukunft?
„Wärmepumpen sind nur ein Baustein in der Transformation unseres Immobilienbestands. Ein Versorgungsmix wird die Zukunft sein“, prognostiziert Jugan. Gerade im innerstädtischen Bereich müsse über ein modernes Fernwärmenetz die Versorgung ohne fossile Brennstoffe erfolgen. Die Geothermie habe eine deutliche höhere Energieeffizienz als Wärmepumpen. Der IVD-Vizepräsident bedauert, dass noch entsprechende Förderprogramme fehlen, um das kommunale Investitionsrisiko bei der Fernwärmenutzung abzufangen.
Im Gebäudebestand müssten teilweise auch andere Heizungssysteme zum Einsatz kommen. „Besonders in Großstädten fehlt oft der Platz zum Aufstellen einer Wärmepumpe“, weiß Jugan. Der Gesetzgeber sei daher gut beraten, eine gewisse Technologieoffenheit bei der klimafreundlichen Versorgung mit Wärme zu bewahren.
Quellen: ivd
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