Wie wollen Menschen künftig leben?
Eine neue Studie, die der Immobiliendienstleister CBRE weltweit durchgeführt hat, gibt Aufschluss darüber, wie die Menschen künftig leben, arbeiten und einkaufen möchten. Die Studie zeigt zudem auf, welche Folgen das auf die von ihnen genutzten Immobilien haben wird und welche Punkte künftig beim Kauf einer Immobilie im Mittelpunkt stehen.
Der global tätige Immobiliendienstleister CBRE hat weltweit mehr als 20.000 Personen aller Altersklassen befragt, wie sie künftig leben, arbeiten und einkaufen möchten und was das für die von ihnen genutzten Immobilien bedeutet. Das Ergebnis, das sich laut CBRE sich in Europa nur unwesentlich von den USA unterscheidet, mündet in drei großen Bereichen: Lage, hybrides Arbeiten und Einkaufen. „Die Umfrage liefert wichtige Erkenntnisse für Investoren, um ihre Immobilien zukunftsfest aufzustellen“, erklärt Dr. Jan Linsin, Head of Research von CBRE. „Besonders in den Bereichen Wohnen, Büro, Einzelhandel und Logistik müssen sicher geglaubte Gewissheiten aufgegeben werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nicht alle Verbraucher im Umland leben und von zu Hause aus arbeiten und einkaufen wollen,“ so Linsin weiter.
Wohnen nahe urbaner Zentren
Fast ein Drittel der befragten Europäer wollen in den nächsten zwei Jahren umziehen, wobei rund 42% von ihnen näher ans Stadtzentrum wollen. Während zu Zeiten von Corona eine Abwanderung in die Vororte und Speckgürtel der Städte zu verzeichnen war, wollen die Befragten künftig wieder in der Nähe von urbanen Zentren leben – insbesondere die jüngeren Menschen. Laut CBRE sind in Deutschland ähnliche Trends zu beobachten, auch wenn hierzulande nur rund 28% der Befragten in den kommenden zwei Jahren ihren Wohnort wechseln wollen, was vor allem auf die geringe Verfügbarkeit von Wohnraum in den Ballungszentren und Metropolrändern zurückzuführen sei, so die Studie. Interessant für Investoren und Projektentwickler dürfte dabei sein, dass fast zwei Drittel der Deutschen mit Umzugsplänen weiter zur Miete wohnen wollen, was dem CBRE zufolge weiterhin gute Möglichkeiten für den frei finanzierten und geförderten Mietwohnungsbau biete.
Hybrides Arbeiten – von zu Hause und im Büro
Während der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Arbeitsplätze bis hin zu ganzen Belegschaften ins Home-Office verlagert. Gemäß der CBRE-Studie wollen zwar viele der Befragten zumindest teilweise weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Aber rund 90% gaben an, ihrer Arbeit künftig auch wieder im Büro nachgehen zu wollen und rund 38% der Befragten gaben sogar an, wieder Vollzeit im Büro zu sein. Der Bedarf an Büroimmobilien bleibt also auch weiterhin vorhanden, so die Studie. Kürzere Pendelzeiten (von 67% Prozent der Befragten genannt) und eine insgesamt bessere Lage (von 54% genannt) geben dabei den Ausschlag für die Häufigkeit von Bürobesuchen. Dies zeige, dass die Lage sowohl für Investoren als auch für Nutzer weiterhin ein äußerst wichtiger Faktor sei, wenn es um den Erwerb vorhandener oder die Projektierung neuer Immobilien gehe, heißt es in der Studie weiter.
Einkaufen vor Ort
Auch wenn der Online-Handel boomt, gaben die Befragten in sieben von zehn Kategorien den stationären Einzelhandel als präferierte Einkaufsmethode an. Insbesondere das Einkaufserlebnis in den Geschäften und das Produkterlebnis an sich wird nach wie vor gefragt. Für insgesamt 61% der Befragten gibt das Produktangebot den Ausschlag für den Besuch eines stationären Geschäfts. Vor allem das Begutachten sowie das An- bzw. Ausprobieren der Ware vor Ort sind dabei wichtige Gründe. Rund die Hälfte der Befragten gab an, sich ein Produkt auch vor dem Online-Kauf im Geschäft ansehen zu wollen. Fehlkäufe geben 43% der Befragten lieber im Ladengeschäft zurück, als sie auf dem Postweg zurückzugeben. Auch vor dem Hintergrund steigender Preise im Online-Handel zeigen die Ergebnisse die wachsende Bedeutung des Omni-Channel-Einzelhandels, so die CBRE-Studie.
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